Das Prinzip der Jahrgangsmischung schafft einen Rahmen für schulisches Lernen, in dem die Kinder
nicht nur miteinander, sondern auch voneinander lernen. Dies bezieht sich sowohl auf die einzelnen Lernbereiche und Fächer als auch auf
den Bereich des sozialen Lernens.
Ältere Kinder lernen verantwortliches und rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Jüngeren. Sie können Gelerntes
wiederholen, weitergeben und vertiefen. Die Jüngeren werden durch das höhere Entwicklungsniveau der Älteren motiviert.
Schwächere können Lernrückstände aufarbeiten, leistungsstärkere Kinder können an weiterführenden und herausfordernden
Materialien und Aufgaben arbeiten. So ist es
z.B. möglich, dass ein Erstklasskind anhand des Materials den Mathematikstoff der zweiten Klasse erarbeitet und ein
Zweitklasskind das Lesen lernen mit den Erstklasskindern wiederholt.
Jedes Kind ändert im Laufe seiner Grundschulzeit seine Stellung innerhalb des Klassenverbandes und erlebt sich so in
verschiedenen sozialen Rollen. Innerhalb von 4 Jahren gehört jedes Kind mal zu den jüngeren und mal zu den älteren Kindern
seiner Lerngruppe.
Soziales Miteinander wird gefördert durch:
einander respektieren und akzeptieren
einander helfen und sich helfen lassen (Kleine lernen von Großen, aber auch umgekehrt)
Verantwortung übernehmen für die eigene Arbeit und die Materialien
Verantwortung übernehmen für eigenes Verhalten, für andere Kinder